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Fragen Sie sich nicht, wie ich auf die Idee komme, übers Glück zu schreiben? Aber eigentlich noch dreister: Texte über eine Alternative zum Glück? Und was mir einfällt, alle mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen, um Menschen mit “meinen” Gedanken anzustecken?

Wie steht es eigentlich um meine Legitimation?

Was legitimiert mich denn überhaupt, mich so weit aus dem Fenster zu lehnen und auf Beachtung zu hoffen? Ehrlich? Gar nichts!

Beim Abwägen aller mir zur Verfügung stehenden Handlungsoptionen – und glauben Sie mir, im Abwägen (Aufschieben von wichtigen Aufgaben) bin ich gut – komme ich zum Schluss, dass es nun mal dies ist, was ich zu tun habe. Das ist alles.

So gesehen erhebe ich mit dieser Webseite, meinen Texten, Vorträgen und Produkten keinen Anspruch auf irgendetwas. Diese Webseite und DASPRODUKTIV sind die kontinuierliche Antwort auf existenzielle Einladungen, die ebenso kontinuierlich an mich ergehen. Ich improvisiere mich so durch mit Schreiben, Programmieren, Designen, Gedankendiebstahl und Medienproduktion.

Aber es scheint auch eine existenzielle Einladung an Sie ergangen zu sein. Gut, Sie sehen die ganze Sache vermutlich etwas nüchterner als ich. Aber immerhin tummeln Sie sich gerade hier, lesen und denken mit. Und wenn meine Rechnung aufgeht, dann werden Sie sich bald ans Experimentieren machen.

Das Sympathische an diesem nicht-legitimierten Ansatz:

Wir können die Unterscheidung zwischen Experte und Laie und das damit häufig einhergehende Gefälle getrost über Bord werfen.

Übrig bleiben zwei Menschen im Dialog, die gemeinsam lernen, experimentieren, kommunizieren und genau dadurch ein gelassenes und erfüllendes Leben leben.

Das weniger Sympathische:

Ohne Experte bleiben Sie selbst verantwortlich. Sie müssen eigene Erfahrungen sammeln und selbst experimentieren.

Wo liegt eigentlich die Verbindung zwischen Experte und Experimentieren? Kann mir das vielleicht mal jemand erklären?

Im Folgenden beschreibe ich meinen Werdegang und meine bisherigen Experimente, damit Sie sich ein besseres Bild von mir machen können. Vor allem aber, damit Sie sich der Risiken bewusst werden, die Sie in der Begegnung mit mir eingehen.

Die Anfänge

Ich bin in England geboren und in Deutschland aufgewachsen. Ich habe meinen Vater mit zwei Jahren verloren. Bin bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr neunmal und in meinem ganzen Leben einunddreißigmal umgezogen. Ich habe Sozialarbeit studiert und anschließend in der Drogen-, Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe gearbeitet.

Ich habe eine Weiterbildung als Softwareentwickler absolviert und einige Jahre im Züricher Bankenumfeld gearbeitet. Ich habe eine Ausbildung als systemisch-lösungsorientierter Organisationsberater, Supervisor und Coach und eine Hypnotherapie-Weiterbildung. Ich bin buddhistischer Mönch in der japanischen Soto-Zen-Tradition. Aber auch geschiedener Vater von zwei Mädchen.

Ich litt über dreißig Jahre an einer chronifizierten posttraumatischen Belastungsstörung und nahezu zwanzig Jahre unter massiven Angst- und Panikstörungen. In ziemlich willkürlichen Intelligenztests schneide ich überdurchschnittlich ab. Manche glauben, das müsste ein Grund zur Freude sein. Ihr habt keine Ahnung.

Sehr wahrscheinlich würde ich nicht durch das Sieb fallen, mit welchem unterschiedliche Akteure mit unterschiedlichen (finanziellen) Ambitionen sehr lebendige, dynamische und veränderungsaffine Kinder und Erwachsene aus dem Gros der Masse filtern, um deren “soziale Integration” mit Medikamenten zu “unterstützen”.

Man könnte sagen, ich sei ein schwerer Fall gewesen, und ich kann mir gut vorstellen, als solcher gehandelt worden zu sein. Man könnte auch sagen, der Intensität meiner inneren Dynamik sei mit einfachen und althergebrachten Lösungen nicht beizukommen gewesen. Was mich dazu veranlasste, mich auf die Suche nach passenderen Lösungen zu machen.

Diese Odyssee förderte tatsächlich Lösungen zutage, die in meiner kleinen Welt ansehnlich funktionieren. Bleibt die Frage, welche Wirkung diese Lösungen bei einem weiteren Kreis von Anwendern entfalten. Die Beantwortung dieser Frage hängt von der Experimentierfreude meiner Leser, Vortragsbesucher und Veranstaltungsteilnehmer und somit auch von Ihnen ab.

Biographische Notizen

Welche Lösungen ich in meinem Leben ausprobiert und wo ich Glück gesucht habe, führe ich in den kommenden Wochen in diesen biographischen Notizen etwas ausführlicher aus. Diese Ausführungen mögen langatmig sein, aber Sie vermitteln eine umfassende Vorstellung davon, wie eifrig ich mit dem Leben gerungen habe und wie sehr und wie lange sich das Glück meinem Zugriff entzogen hat.

Ich hoffe, Sie können im Verlauf der Lektüre erahnen, wie meine isolierten Lösungsversuche und mein anfängliches Scheitern zu jener Theorie eines intensiven und gelassenen Lebens geführt haben, die im Zentrum all dessen steht, was ich jetzt tue.

Danke an Tom Hoffmann (auch) für die Bilderserie (aus ziemlich wilden Zeiten …)

 

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Mista Lazy Moe

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