Glück reduziert auf den Kern der Motivation ist zu einfach, um wahr zu sein. So mag es scheinen. Und Motivation, wie wir sie hier betrachtet haben, ist ein bisschen kühl. Im schlimmsten Fall entfremden wir uns dieser Motivation folgend von uns selbst.
Deswegen ist es wichtig, dass wir diese funktionale, am schlichten Antrieb und der kühlen Produktivität ausgerichteten Drive, in den komplexeren und warmherzigen Kontext unserer Orientierung an Sinn und Sinnlichkeit einbetten.
Und in vielen Beiträgen zum Thema Motivation, Glück und Erfolg, vermutlich sogar in den meisten dieser Beiträge, werden wir auf diese großen Ziele verwiesen. Und so sieht das Vorgehen dann häufig auch aus. Wie werden angeleitet, uns selbst Rechenschaft darüber abzulegen, was wir im Leben erreichen wollen. Und im nächsten Schritt werden wir aufgefordert, Projekte abzuleiten und auf den Weg zu bringen.
Wir haben über Virtuosität gesprochen. Und wir wissen, das solch äußere Errungenschaften eine Möglichkeit im Leben sind, unsere Fähigkeiten und unsere Ambition ins Spiel zu bringen. Aber wenn es um Sinn und Sinnlichkeit in unserem Leben geht, dann gibt es viel direktere Wege.
Als Grundlage schlage ich auch hier den einfachen, lebensnahen und umfassend wirkungsvollen Zugang vor, der uns immer zur Verfügung steht. Wir können uns an den gegenwärtigen Augenblick anschmiegen. Wir können unserem Herzen, unserem Körper und unserer Intuition hier und jetzt folgen.
Das ist alles, was es zu tun gibt, wenn es um Sinn und Sinnlichkeit geht.
Visionäre Projekthelden und im vermeintlich sinnlichen Genuss der Superreichen Badende wollen wir vielleicht in den Augen der anderen sein. Aber das sind vergebliche und verzweifelte Versuche, uns für mangelndes Glück, mangelnde Leichtigkeit und mangelnde Erfüllung zu entschädigen.
Tatsächlich wollen wir auch hier Forscher in unserem eigenen Leben sein. Wir wollen Sinn und Sinnlichkeit weder über die großen Errungenschaften, noch die Wunder des Hochgenusses oder übermenschlichen Wohltätertums finden. Dies sind allenfalls Zwischenstationen, die wir in den Forschungsprojekten unseres Herzens durchlaufen. Uns genügt es vollkommen, die Spur unserer tiefen Sehnsüchte aufzunehmen und dieser Spur im intensiven und respektvollen Dialog mit Menschen und Dingen zu folgen.
Und weil der Common Sense und so viele Menschen mit ihren Geschichten in die entgegengesetzte Richtung arbeiten, möchte ich hier unterstreichen: Sinn finden wir auch mit den großen Projekten in unserem Leben erst dann, wenn wir in der Lage sind, Sinn und Sinnlichkeit auf direkte Art zu finden.