Die Wissenschaft des Flow Copy

Die Wissenschaft des Flow

Was hat der Ungare mit dem schwer auszusprechenden Namen herausgefunden?

Interessanter- und vielleicht auch paradoxerweise fand Csikszentmihalyi heraus, dass sich die Flow- und Glücksmomente weit weniger in jenen Zonen abspielen, in denen Menschen komfortabel am Strand liegen oder gemütlich am Abend vor dem Fernseher chillen. Sie befinden sich vielmehr in jenen Zonen, wo Menschen hoch konzentriert, manchmal an der Grenze ihrer Möglichkeiten, damit beschäftigt sind, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Und ja, du ahnst bereits richtig: Wir verlassen das Terrain der Aufgabenkomfortzone, in der Misserfolge unmöglich waren und begeben uns in die riskanten Randzonen des Handelns.

Bei der Auswertung der Ergebnisse machte Chick ein bestimmtes Muster aus. Er fand heraus, dass es etwas gab, das er „Flow-Kanal“ nannte. Dies war ein Bereich, in welchem Menschen in eine innere Verfassung kamen, die eine Kombination aus hoher Konzentration, Selbstvergessen und virtuosem, leichtfüßigem Handeln umfasste.

In diesem Bereich hatten die Menschen weniger das Gefühl, selbst zu handeln, als vielmehr das Gefühl, die Dinge würden von selbst geschehen.

Daneben machte er zwei weitere Zonen aus:

  1. die Überforderungszone und
  2. die Unterforderungszone.

Der Frage folgend, wie die Teilnehmer der Studie den Flow-Zustand erreichten, wurde schnell klar, dass diese ein Ziel verfolgten bzw. eine Herausforderung bewältigten, welches sie in die Randzonen ihres aktuellen Könnens führte. Sie konnten die aktuelle Aufgabe noch einigermaßen souverän meistern und waren doch gleichzeitig in einem Anforderungsbereich, in dem sie dazu lernen konnten und mussten. (1)

Mit jeder neuen Bewältigung der Aufgabe entwickelten sie ihre Kompetenz bis zu jenem Punkt, wo sie die Herausforderung routiniert bewältigen konnten (2). An diesem Punkt fingen sie an, sich in die Unterforderungszone hinein zu bewegen (3). Erst wenn sie sich anspruchsvollere, neue oder andere Ziele setzten, bewegten sie sich wieder zurück in die Flow-Zone (4).

Dort, wo Probanden sich Ziele setzten, die sie mit ihren vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen nicht bewältigen konnten (5), gerieten sie in die Überforderungszone, die von Versagensängsten und bedrohlichen Gefühlen geprägt war. Erst die Korrektur des Ziels führte sie wieder in die Flow-Zone zurück (4).

Mit der Erfahrung, etwas Wesentliches bewirken zu können einerseits und der Flow-Erfahrung andererseits, entwickelten die Teilnehmer über die Zeit eine Motivation, die von innen kam. Diese Motivation war stärker auf den Prozess der Bewältigung und des kontinuierlichen Lernens gerichtet, als auf das abschließende Ergebnis ihrer Anstrengungen.