Scheitern ist noch im Rennen. Dafür gibt es mindestens zwei Gründe, die ihren Ursprung in einer wesentlichen Anforderung haben, die wir zum Lernen brauchen: Rückmeldungen.
In vielen Fällen können wir der ersten Schwierigkeit beikommen, indem wir unsere Wahrnehmung schärfen und dem Beobachten dessen, was passiert, mehr Aufmerksamkeit schenken.
Manchmal, vor allem in der Kommunikation, macht es Sinn, nachzufragen, um Mehrdeutigkeiten oder Unklarheiten aufzuklären.
Wenn diese Möglichkeit nicht besteht oder wir uns in bestimmten Kontexten noch nicht trauen, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen, dann können wir Hypothesen bilden und diese Hypothesen im nächsten Durchlauf unseres Experiments prüfen.
Manchmal ist es bei schwer zu deutenden Rückmeldungen wichtig, eine Sache auf sich beruhen und reifen zu lassen. Das ist häufig dann der Fall, wenn die Lösung nicht im außen liegt, sondern einen kreativen, schöpferischen Sprung in unserem Inneren erfordert. Vielleicht erinnerst du dich an die beiden Themen, die wir in diesem Zusammenhang schon berührt haben: Kairos, der richtige Moment zu handeln, und positives Prokastinieren.
Das gilt zum Beispiel dann, wenn wir es in Kommunikationssituationen mit einem Gegenüber zu tun haben, das kommunikative Nebelkerzen zündet, ehrliche Rückmeldungen verweigert oder die Meta-Ebene meidet wie der Teufel das Weihwasser.
Das sind natürlich auch Rückmeldungen. Allerdings solche, die von der Ebene des differenzierten Austauschs zu Abstand und Rückzug einladen. Und wenn wir dieser verschleierten Einladung folgen, dann kann der situative Abstand zu einem späteren Zeitpunkt zu neuen Möglichkeiten, Erfahrungen und Experimenten im Miteinander führen.
Wenn wir der Orientierung am Lernen trotz dieser Hindernisse die Treue halten, dann können wir die Rückmeldungen im Umgang mit Rückmeldungen und fehlenden Rückmeldungen ebenfalls nutzen. Wir können uns bewusst machen, dass wir auf Rückmeldungen angewiesen sind, wenn wir umfassend erfolgreich handeln oder, in der erweiterten Selbstwirksamkeit, kontinuierlich lernen wollen.
In der Folge können wir, wie bereits beschrieben, unsere Wahrnehmung schulen. Oder wir können uns Gedanken über unsere Versuchsanordnung, das Experimentieren in aktuell anspruchsvollen Feldern und unseren Umgang mit Mehrdeutigkeit machen.